Cybergefahr im autonomen Auto?

BSI warnt vor zunehmenden Cyberrisiken wegen der Infotainmenttechnik im Auto.
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) schlägt Alarm: Mit der zunehmenden Digitalisierung im Fahrzeugbau – etwa durch vernetzte Steuergeräte, Over-the-Air-Updates und KI-gestützte Systeme – wachsen auch die Angriffsflächen für Cyberattacken rasant. Autos gleichen immer mehr rollenden Computern, deren Schutz zur Daueraufgabe wird.
Laut einem aktuellen BSI-Bericht wurden zwischen Februar 2024 und März 2025 insgesamt 107 IT-Sicherheitsvorfälle im Automobilsektor erfasst. Besonders häufig betroffen: Infotainment-Systeme, da sie zahlreiche Schnittstellen bieten. In mehreren Fällen gelang es Angreifern, über Bluetooth Malware zu installieren, Gespräche abzuhören oder Fahrzeugdaten auszulesen. Teilweise war sogar Fernzugriff über Mobilfunk möglich.
Sicherheitslücken in Software wie QNX – verwendet von Herstellern wie BMW und VW – ermöglichten teils die Ausführung von Code aus der Ferne. Hinzu kommen Probleme durch ungeschützte Fahrzeugdaten, wie etwa beim Datenleck von VW, bei dem Millionen Kundendaten frei im Netz zugänglich waren.
Das BSI fordert mehr „Security by Design“, einen Kulturwandel in der Branche und verweist auf neue gesetzliche Pflichten durch die EU-Richtlinie NIS2 – inklusive Meldepflichten für schwerwiegende Vorfälle. Cybersicherheit müsse als Qualitätsmerkmal etabliert werden.